Eine Milchviehration besteht zu 50–70 % aus Grundfutter und bildet somit das Fundament der Fütterung. Darauf wird mit Mischfutter und/oder Nebenprodukten aufgebaut, um die Kühe bedarfsgerecht zu versorgen.
Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man die Silagequalität verbessern kann.
Was du tun kannst, um die Silage zu verbessern:
- Düngung und Anbau von Grundfutter
Die Qualität des Grundfutters beginnt bereits im Winter. Wie viel Gülle ist verfügbar und wie wird sie auf die Hektar verteilt?
Welche (Mineral-)Dünger werden verwendet, um den Nährstoffbedarf der Pflanzen zu decken?
Dabei ist es hilfreich zu wissen, wie viele Nährstoffe 1 t Trockensubstanz Gras entzieht:
ca. 30 kg Stickstoff, 10 kg Phosphat, 40 kg Kalium und 7 kg Schwefel.
Mit 1 m³ Rindergülle werden (pauschal) 4 kg Stickstoff (davon 2,4 kg wirksam), 1,5 kg Phosphat (1,05 kg wirksam), 5,4 kg Kalium und 0,7 kg Schwefel zugeführt.
Für 1 t TS Gras sind also 10–12 m³ Gülle erforderlich, um die Entzüge auszugleichen.
Bei Erträgen über 10 t TS/ha/Jahr reicht Gülle allein nicht aus. Deshalb sollte überlegt werden, welcher Mineraldünger zusätzlich notwendig ist.
Schwefel ist ein entscheidendes Element, das unter anderem die Umwandlung von Nitrat in Eiweiß unterstützt und zur Bildung von Aminosäuren wie Methionin beiträgt.
Im Frühjahr ist kaum Schwefel im Boden verfügbar, daher ist eine Zusatzdüngung z. B. mit KAS-Schwefel, Novurea-S, Gips oder Kieserit nötig.
- Erntestrategie für optimale Silagequalität
Es ist entscheidend, den Erntezeitpunkt an die Düngung anzupassen und nach dem gewünschten Ertrag zu düngen.
So lässt sich zielgerichtet Silage mit den gewünschten Eigenschaften erzeugen.
Um eine hohe Verdaulichkeit und einen niedrigen Rohfasergehalt zu erreichen, empfiehlt sich die Ernte eines jungen Bestandes – das steigert auch die Aufnahme des eigenen Grundfutters.
Das Mähen nach mehreren sonnigen Tagen erhöht den Zuckergehalt im Gras, was die Konservierung erleichtert und die Schmackhaftigkeit verbessert.
- Kontrolle der Feldliegezeit & Silieren
Die Feldliegezeit sollte möglichst kurz gehalten werden. Tau, Regen und die Atmung der Pflanzen verbrauchen Zucker und lösliche Eiweiße, was die Silagequalität negativ beeinflusst.
Beim Silieren ist es wichtig, die Umgebung der Silage sauber zu halten, um Verunreinigungen zu vermeiden.
Auch die Verteilung und Verdichtung des Futters spielt eine Rolle: Dünne Schichten über die gesamte Länge des Silos sorgen für ein homogenes Produkt.
Faustregel:
Anliefermenge (t/h) ÷ 2 = benötigtes Walzgewicht (t)
Nach dem Einfahren sollte die Silage sofort mit Folie abgedeckt werden, damit Zucker nicht von unerwünschten Bakterien abgebaut wird – was die Qualität mindern würde.
- Pflege und Bewertung von Flächen und Silage
Im Laufe des Sommers kann überprüft werden, welche Flächen Pflege benötigen – etwa Unkrautbekämpfung oder Nachsaat.
Wenn ein Grünlandstück in schlechtem Zustand ist, kann man es für den Maisanbau umbrechen.
So kann ein Fruchtwechsel mit Mais durchgeführt, Gülle auf Umbruchland eingespart und später wieder in Grünland investiert werden.
Am Ende der Saison kann man eine Bilanz des vergangenen Jahres ziehen.
Basierend auf dieser Bewertung kann entschieden werden, was im nächsten Jahr anders oder gleich gemacht werden soll.
Fazit
Wenn diese Schritte beachtet werden, kann die Silagequalität deutlich verbessert werden – was wiederum zu einer gesünderen Herde und einer effizienteren Milchviehration führt.
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- Hans Roth
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