Eine häufig auftretende Erkrankung, die oft bei Kühen kurz nach dem Abkalben beobachtet wird, ist die Hypokalzämie. Im Volksmund auch bekannt als Milchfieber oder Kalbenkrankheit, nicht zu verwechseln mit chronischem Milchfieber (Ketose). Durch einen akuten Calciummangel unmittelbar nach dem Abkalben kann eine Kuh schwer erkranken. Die klinische Form erkennt man an Kühen, die nicht mehr aufstehen wollen oder können. Außerdem tritt auch subklinische Hypokalzämie auf, die keine spezifischen Symptome zeigt, sich aber häufig durch eine verringerte Futteraufnahme und geringere Milchleistung bemerkbar macht.
Vorbeugende Fütterung zur Vermeidung von Milchfieber bei Kühen
Um (sub)klinische Hypokalzämie möglichst zu verhindern, ist es wichtig, den Calciumstoffwechsel zu unterstützen. Mögliche vorbeugende Maßnahmen, die bereits in der Trockenstehzeit ergriffen werden können, sind:
- Kationen-Anionen-Bilanz
Bei einer (zu) hohen Kationen-Anionen-Bilanz sind mehr Kationen im Blut vorhanden, wodurch der pH-Wert des Blutes steigt. Ein hoher pH-Wert im Blut wirkt sich negativ auf das Parathormon (PTH) aus. PTH ist ein Hormon, das von den Nebenschilddrüsen produziert wird und eine wichtige Rolle bei der Calciumaufnahme spielt. Bei einem hohen Blut-pH kann sich das PTH schlechter an die Rezeptoren in den Nieren und Knochen binden. Vermeiden Sie daher einen (zu) hohen Kaliumgehalt in den Close-up-Rationen, damit die Kühe weniger alkalisch sind, und fügen Sie zusätzliche Anionen (Chloride oder Sulfate) hinzu, um die Kationen-Anionen-Bilanz wiederherzustellen und den pH-Wert im Blut zu senken. - Calcium
Reduzieren Sie den Calciumgehalt in den Trockensteh-Rationen auf die Mindestnorm, um die Wirkung des PTH-Hormons zusätzlich zu stimulieren. - Vitamin D
Stellen Sie sicher, dass in der Trockenstehzeit, aber vor allem nach dem Abkalben, ausreichend Vitamin D im Futter enthalten ist. Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Calcium aus den Nieren und dem Darm. - Phosphor
Phosphor wird zusammen mit Calcium gebunden und in den Knochen gespeichert und spielt eine wechselnde Rolle in der Calcium-Homöostase. Wenn viel Phosphor im Blut vorhanden ist, wird mehr Phosphor zusammen mit Calcium in den Knochen gespeichert, wodurch die Calciumfreisetzung aus den Knochen gehemmt wird. Umgekehrt wird bei niedrigem Phosphorgehalt im Blut die Calciumaufnahme gefördert. - Magnesium
Damit die Rezeptoren für das PTH-Hormon gut funktionieren, wird ausreichend Magnesium benötigt. Ein Magnesiummangel, besonders zu Beginn der Laktation, kann ebenfalls Milchfieber verursachen – selbst wenn die Calciumwerte ausreichend sind!
Ausgewogene Trockensteh-Ration
Milchfieber kann durch eine gut ausgewogene Trockensteh-Ration vermieden werden. Die Ration sollte keinen zu hohen Kalium- und Calciumgehalt aufweisen, ausreichend Vitamin D und Magnesium enthalten und ggf. anionische Salze enthalten. Eine gute Mineralstoffmischung ist daher wichtig.
Die richtige Mischung aus Raufutter und Mineralien zu finden, ist individuell und stark von Ihrem eigenen Raufutter abhängig. Deshalb beginnen wir mit einer Analyse des Raufutters. Diese liefert verlässliche Informationen, um die richtige Ration für Ihre Kühe zusammenzustellen. Basierend auf der Raufutteranalyse setzen wir die Mineralien ein. Bei Booijink Veevoeders empfehlen wir je nach Elektrolytenbilanz Ihrer Ration die passenden Mineralstoffe. Diese beziehen wir u.a. von Provimi. So sorgen wir dafür, dass wir mit einem Sack ein komplettes Paket aus Vitaminen und Mineralien anbieten können.
Provimi Rupromin – Dry Period Plus:
Dieses Produkt ist speziell für die letzten 21 Tage der Trockenstehzeit. Es stimuliert den Calciumstoffwechsel und wird verwendet, wenn die Bedingungen für Milchfieber gegeben sind, sowie bei gras- und kalireichen Trockensteh-Rationen. Das Produkt ist gut an der orangefarbenen Verpackung zu erkennen.
Provimi Rupromin – Dry Period:
Dieses Produkt wird während der gesamten Trockenstehzeit eingesetzt. Aufgrund der hohen Gehalte an Kupfer, Selen, Vitamin E und Magnesium unterstützt es die Gesundheit von Euter und Gebärmutter rund um das Abkalben. Das Produkt ist gut an der braunen Verpackung zu erkennen.
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- Lars Kähler
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